Vor etwa einer Woche habe ich Theo das erste mal seit Januar 2024 wieder in die Hand genommen. Und das erste Mal, seit ich einen Großteil des bisherigen Textes geschrieben hab (etwa 17.000 Wörter), ihn von vorne bis hinten durchgelesen. Und was soll ich sagen.. Ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht.
Aufgehört hatte ich mitten in der Ratsversammlung. Sollte das Buch tatsächlich jemals irgendwo zu lesen sein, wisst ihr wo das ist. Als ich sie im Januar 24 anfing zu schreiben, fand ich sie zu technisch, zu erwachsen, zu kompliziert. Ein Kinder-/Jugendbuch, dass gleich nach etwa 50 Seiten ausführlich eine gesellschaftliche Anhörung zumutet.
Ich erinnerte mich an die Anhörung von Harry Potter vor dem Ministerium, eine solche Dimension wollte ich eigentlich erst in einem wesentlich späteren Band. (Ja, ihr habt richtig gehört, ich habe so viele Ideen im Kopf, es soll mehrere Bände geben). Ich wusste nicht, wie ich die Szene auflösen sollte, ob ich sie komplett wegschmeißen sollte und den Raub irgendwie anders aufarbeiten, aber auch da fiel mir keine gute Lösung ein. Und so legte ich den Stift, bzw. das Scrivener Manuskript auf die Seite.
Stress in der Arbeit und den Bedarf nach Flucht in eine fantastische Welt, haben mich nun vor einer Woche erneut zu Theo gebracht. Und ich merkte beim lesen, es ging nicht um die Ratsversammlung, um die technischen Strukturen hinter diesem Konstrukt und der Himmelsgesellschaft, sondern um Theo. Was fühlte er, wie geht er mit der Situation um, die ihn am vorherigen Tag womöglich seine Freundschaft gekostet hatte, wie geht er um mit dieser dreisten Konfrontation, die ihn ihm Ratssaal erwartete. Ich wollte Theo leiden sehen. Um ihn danach umso stärker zurückkommen zu lassen.
Und so schrieb ich in Theos Gedankenwelt das erste Mal Verzweiflung hinein, in eine Himmelswelt, die doch eigentlich perfekt sein sollte. Und öffnete damit für die Leser eine ganz neue Dimension der Geschichte. Wer die Szene gelesen hat, weiß was ich meine. Und es schärft sich immer mehr die Frage, die sich durch die komplette Theo-Welt ziehen wird: Was ist Gut? Was ist Böse? Liegt alles im Auge des Betrachters?
Mit dem letzten Kniff hab ich zum ersten Mal einen Spannungsbogen erkannt, den ich tatsächlich irgendwie relevant fand.
Mich interessierte die Meinung anderer. Und wen fragt man als erstes? ChatGPT 😉 Und zu meinem Erstaunen tat die KI meinen Entwurf nicht als nette Spielerei eines Möchtegern-Hobby-Autoren ab, sondern sprach ihm ernsthafte Qualitäten zu. Ich konnte das erst mal gar nicht glauben und hab es noch mindestens 10 Mal in unterschiedlichen Kontexten und Fragestellungen gefragt. Es bleib dabei, sprachlich bedürfe der Text noch Feinschliff, aber meine fantastische Welt hätte Potenzial und meine Bildsprache und Detailverliebtheit seien ausgezeichnet.
Ob ich denn ein Exposé entwerfen wollen würde.
Soweit ist es dann doch noch nicht. Aber nach weiteren 3.500 Wörtern packt mich der Mut meinem Theo und seiner Himmelswelt nun einen Platz in der echten Welt zu geben. Ihn als ernsthaftes Projekt zu sehen und vielleicht tatsächlich irgendwann zu veröffentlichen.
Hier bin ich nun. 4 Jahre nachdem ich „»Halleluja!«, schnaubte Theo“ in der Badewanne tippte. Und ich hoffe ich bleibe.
Viel Spaß auf der Seite und ich hoffe sie wird euch genauso faszinieren wie mich.
(10.04.25 22:42)
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