Hallo zusammen!
Ich tue hier etwas, das ich noch nie gemacht habe und eigentlich überhaupt nicht zu mir passt: Ich schreibe einen Blog. Und stelle den auch noch online. Vielleicht.
Wieso tue ich das? Ich habe seit einiger Zeit eine Idee zu einer Welt, über Charaktere in dieser Welt, über Ereignisse, die in dieser Welt geschehen und die Idee lässt mich nicht mehr los. Ich hatte nie viel mit Literatur am Hut, war eher schlechtes Mittelmaß im Deutschunterricht und „schreiben“ war und ist wirklich etwas, das so überhaupt nicht zu mir passt.
Irgendwie hat mich aber diese Idee, die während einer meiner ausgedehnten Badewannen-Abende in der Coronazeit aufgeblitzt ist, so vereinnahmt, dass ich eines Abends tatsächlich die Notiz-App meines Handys aufgemacht hab – vermutlich zum 2. oder 3. Mal seit es Handys gibt – und die ersten 2 Seiten meiner Geschichte aufgeschrieben habe.
Herausgekommen ist eine Szene, in der Theo, ein junger Schutzengelschüler, erst daran scheitert ein Skateboard zu materialisieren (also aus dem Nichts zu erschaffen), im Anschluss aber mit Hilfe seiner neuen Freunde erfolgreich eine kleine Murmel materialisiert. Die fliegt dann jedoch durch die Dribbelkünste eines von Nala erschaffenen Stoffponny auf Theos Nase zu, verpufft zu einer Wolke, regnet Theo an und alle lachen.
Auf den ersten Blick eine recht merkwürdige Szene, mir gefiel jedoch die befreiende Umgebung, und die unzähligen Möglichkeiten, die dieses Setting bietet. Und fragen wir uns nicht alle irgendwie wo wir wohl nach dem Tod sind?
Vielleicht auch ein bisschen zum Selbstzweck, begann ich mir eine „Himmelswelt“ zu schaffen, von der ich mir vorstellen könnte „später einmal“ Teil davon zu sein. Ich hab mir Scrivener (ein recht cooles Roman-Schreibprogramm) runtergeladen, Videos zur „Heldenreise“ etc. geschaut, die ersten Charakterbögen ausgefüllt und einen Haupt-Plot überlegt der gut und gerne den Umfang von Harry Potter hat.
Und dann kamen die ersten gravierenden Fragen: Kommt man mit allen menschlichen Erfahrungen und Eigenschaften in den Himmel? Muss ein Schutzengel essen, wo wohnt der und kann er anziehen was er will? Treff ich da dann alle meine toten Verwandten? Gibt es eine Hölle? Und ist mein Himmel überhaupt christlich? (Alle Fragen sind gleich wichtig :D)
Das hat mich relativ schnell überfordert und so hat es nach den ersten Corona-Lockerungen nicht lang gedauert bist ich Theo und seine Himmelswelt wieder vergessen hatte. Ich ein Buch schreiben, da wäre es wahrscheinlicher, dass ich einen Töpferkurs besuche oder Kung Fu lerne.
Ganze 2 Jahre hat es gedauert, bis vor 2 Wochen aus unerfindlichem Grund auf meinem PC das PDF von damals aufgeploppt ist und ich es nochmal gelesen habe. Und ich fand die Idee wieder mega! Diesmal mit frischen Ideen und neuen YouTube-Videos ausgerüstet, ging’s an die nächste Szene und – viel wichtiger – im Urlaub hatte ich die Zeit die grundlegenden Konzepte meiner Welt in meinem Kopf auszuarbeiten.
Aber wirklich ausschlaggebend war, dass ich das NaNoWriMo-Forum gefunden habe, in dem eine ganz wunderbar konstruktive Diskussion übers Schreiben stattfindet, und das mich trotz null Erfahrung herzlichst willkommen geheißen hat. Hier habe ich so richtig gemerkt, dass man um ein Buch zu schreiben eigentlich nur eins braucht:
Den Wunsch eine Geschichte zu erzählen.
Und den habe ich!
Und so komm es nun, dass mein Theo eine eigene Website haben möchte, so wie die vielen anderen Romanfiguren auch, damit er auch in die weite Welt hinausschreien kann, dass es ihn gibt.
Außerdem ist das Ganze für mich tatsächlich so abwegig, dass ich den Wunsch verspüre, es schriftlich festzuhalten und irgendwann wie bei einem Marathon-Training oder einer 80kg-Abnehmkur sagen kann: Ich hab das geschafft.
Denn noch glaube ich es nicht, aber falls du diesen Text tatsächlich im Internet findest, bin ich dem Ganzen schon einen großen Schritt näher.
(18.6.23 01:58)
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